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Manager und Pogrome: Folgen der Verfolgung

Judenvergleiche sind Quatsch - und peinlich. Für Funktionsträger sollte eine Entschuldigung bindend sein - im Voraus.

Das Wort Pogrom stammt aus dem Russischen, bedeutet Verwüstung und Zerstörung und steht für eine organisierte Massenausschreitung gegen Mitglieder einer Minderheit, in der Geschichte zumeist Juden, und ist verbunden mit Plünderung, Misshandlung und Mord. Der niedersächsische Ministerpräsident Wulff hat jetzt kurz nach der Judenvergleichsentgleisung des Ifo-Chefs Sinn und kurz vor dem 9. November im Zusammenhang mit der Kritik an Managern von „Pogromstimmung“ gesprochen. Was treibt eigentlich halbwegs vernünftig erscheinende Menschen immer wieder zu diesem Quatsch, der das bekannte Reiz-Reaktions-Verfahren auslöst? Empörung, Entschuldigung – und der Nächste bitte. „Nichts kann und darf mit der Judenverfolgung und den schrecklichen Pogromen gegen die Juden verglichen werden“, erklärte Wulff am nächsten Tag, als sei es das Allerselbstverständlichste. Das aber ist es ganz offensichtlich nicht, jedenfalls nicht für jeden. Vielleicht sollten Funktionsträger zu Beginn ihrer Amtszeit eine vorsorgliche Generalentschuldigung beim Zentralrat der Juden für falsche Vergleiche unterschreiben. Peinlich ist es so oder so. lom

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