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Meinung: Matthies meint: Der Lübecker Denkfehler

Was sie droben in Lübeck machen, lässt sich nur als Zeichen reiner Verzweiflung werten. Sechs Abgeordnete der Bürgerschaft haben jetzt eine unbekannte Summe in Lottoscheine investiert, um den schwer überhängenden 36-Millionen-Jackpot zu knacken.

Was sie droben in Lübeck machen, lässt sich nur als Zeichen reiner Verzweiflung werten. Sechs Abgeordnete der Bürgerschaft haben jetzt eine unbekannte Summe in Lottoscheine investiert, um den schwer überhängenden 36-Millionen-Jackpot zu knacken. Klappt es, überweisen sie das Geld an die Stadtkasse - Haushaltssanierung auf Hanse-Art. Was auch immer 36 Millionen helfen mögen: Sie sind ein Klacks gegen die Summe von fünf Milliarden Dollar, die die Brüder Theo und Karl Albrecht im vergangenen Jahr zu den schon vorhandenen 20 dazu verdient haben. Nein! Hier soll kein Sozialneid gepredigt werden. Sondern eine Lehre gezogen. Denn die Mitglieder der Walton-Familie (Wal-Mart) haben noch viel mehr eingezogen und besitzen zusammen 93 Milliarden Dollar. Und das alles, obwohl Aldi und Wal-Mart sich doch bis aufs Blut bekämpfen und ihren Kunden wahrscheinlich bald für jeden Kauf noch Geld drauflegen. Was lernen wir daraus? Der Staat verarmt, weil er in die falsche Richtung denkt. Notwendig ist die Privatisierung der Finanzämter, ähnlich wie beim Telefon. Aldi: 15 Prozent Rabatt, wenn Sie sich von uns versteuern lassen! Wal-Mart: 18 Prozent und 10000 Mark Freibetrag! Aldi: Aktionstage! Wir setzen die Progression aus! Wal-Mart: Wir packen Ihnen die Steuererklärung gern an der Kasse ein! So kommen blitzschnell viele Milliarden Überschuss für den Staat zusammen. Und die Lübecker können ihre paar Mäuse behalten.

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