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Meinung: Matthies meint: Höher, schneller, ...

Warum wir unsere Kinder immer noch mit Latein und Altgriechisch quälen? Ganz einfach: Sie sollen später in der Lage sein, den Namen der Firma auszusprechen, bei der sie arbeiten.

Warum wir unsere Kinder immer noch mit Latein und Altgriechisch quälen? Ganz einfach: Sie sollen später in der Lage sein, den Namen der Firma auszusprechen, bei der sie arbeiten. Ganz im Gegensatz zum weltweiten Englisch-Trend lassen die Chefs globaler Konzerne ihre Leute gern im humanistischen Erbe wühlen, wenn ihnen der alte Name der Firma lästig geworden ist. Die daraus konstruierten Worte klingen immer irgendwie gemeinnützig, und man kann sicher sein, dass sie nicht im moldawischen Slang "Zuhälter" bedeuten oder auf Baskisch "Schniedelwutz". So sind Namen wie Aventis, Infineon oder eon entstanden - und das machte wohl auch der Philip-Morris-Gruppe Appetit, deren Ruf nach allerhand Zigarettenprozessen ein wenig gelitten hat. Ihr neuer Name, Altria, klingt zwar eher nach einem Mitsubishi-Kombi und wäre nicht sehr aufregend, hätte Morris-Boss Geoffrey Bible (!) nicht noch mitgeteilt, das Wort habe mit dem lateinischen "altus" zu tun und bedeute, dass man noch hoch hinaus wolle - philologisch ausgemachter Blödsinn, aber dennoch zukunftsträchtig. Denn wir warten nun darauf, welchen neuen Namen Altria der guten, alten Marlboro gibt. Ein Vorschlag: Mortria. Hat irgendwie mit dem lateinischen Wort für Tod zu tun. Klingt aber viel besser.

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