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Meinung: Matthies meint: Lebenslänglich

Wer im Gefängnis sitzt, möchte in aller Regel schnell raus, weil die Schließer nerven, das Essen nicht schmeckt und die Kollegen aus der Nebenzelle wüste Drohungen ausstoßen. Deshalb war das große Interesse an der Unterbringung im Big-Brother-Container nur mit der relativ kurzen Haftzeit von hundert Tagen zu erklären - die reißt der Profi auf einer Backe ab.

Wer im Gefängnis sitzt, möchte in aller Regel schnell raus, weil die Schließer nerven, das Essen nicht schmeckt und die Kollegen aus der Nebenzelle wüste Drohungen ausstoßen. Deshalb war das große Interesse an der Unterbringung im Big-Brother-Container nur mit der relativ kurzen Haftzeit von hundert Tagen zu erklären - die reißt der Profi auf einer Backe ab. Doch wen interessiert das noch? Die Quotenlage scheint so verzweifelt zu sein, dass jetzt sogar Zlatko wieder rein muss, vermutlich um die Bewohner mit seinem neuen Film zu foltern, dem angeblich schlechtesten des Jahrzehnts. Und, noch bedenklicher: Demnächst werden die Probanden ein ganzes Jahr interniert, einer kriegt am Ende fünf Millionen. Ein Zwischenschritt, denn die Konsequenz des Big-Brother-Gedankens heißt: lebenslänglich. Immer vor der Kamera, immer mit kleinen Aufgaben wie dem Auswendiglernen des Kölner Telefonbuchs beschäftigt. Fünf Milliarden für den Sieger! Müssen allerdings ins Jenseits überwiesen werden. Aber das kriegt RTL sicher auch noch geregelt.

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