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Meinung: Matthies meint: Von den Beierdscheients lernen

Am Ende sind Worte ja doch das wirksamste Mittel, werden sie nur richtig gewählt. Fordern unsere Friedensdemonstranten "pax aeterna", klingt das erhaben und quasi göttlich abgenickt - würden sie auf "ewigem Frieden" bestehen, wäre die Reaktion eher skeptisch: Was sind das denn für Spinner?

Am Ende sind Worte ja doch das wirksamste Mittel, werden sie nur richtig gewählt. Fordern unsere Friedensdemonstranten "pax aeterna", klingt das erhaben und quasi göttlich abgenickt - würden sie auf "ewigem Frieden" bestehen, wäre die Reaktion eher skeptisch: Was sind das denn für Spinner? Es kommt also neben den Worten an sich vor allem auf die Sprache an, und Latein ist immer eine gute Wahl, sofern wir es mit gebildeten Ständen zu tun haben. Geht es eher um Breitenwirkung, ist englisch besser geeignet, und deshalb ist unser Land jetzt mit den Beierdscheients gesegnet. Nix verstehn? Ja, das ist kein Wunder, denn eigentlich heißen die Basketballer vom TSV Bayer 04 Leverkusen neuerdings "Bayer Giants", Bayer-Riesen. Das hat nichts mit Sahnebonbons zu tun und ist eigentlich nichts Neues in einer Stadt wie Berlin, die immerhin die Börrlinnn Käppitlls und eine Tennismannschaft namens "Old Wild Senior Devils" beherbergt. Doch nun gibt es erstmals eine Begründung für derlei Umtriebe: Man erreiche damit eine "günstigere Vermarktung im Sponsoring- und Merchandising-Bereich". Was immer in diesem Bereich vermarktet werden mag: Allmählich muss sich Rudi Völler die Frage stellen, warum seine fußlahmen Mannen immer noch "deutsche Nationalmannschaft" und nicht "German All Stars" heißen. Wäre zwar Blödsinn, aber super zu vermarkten. Und ginge auch als sprachliche Solidaritätsbekundung für die USA durch.

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