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Medizin-Nobelpreis: Heilsame Wahrheit

Die Wahrheit ist ein flüchtiges Wesen. Sie macht sich leicht unsichtbar.

Die Wahrheit ist ein flüchtiges Wesen. Sie macht sich leicht unsichtbar. Um sie zu fangen, braucht es Geschick, Ideenreichtum und Ausdauer. All das haben die Medizin-Nobelpreisträger 2008 bewiesen. Lange mussten die Virusforscher Harald zur Hausen, Luc Montagnier und Francoise Barré-Sinoussi um die Anerkennung kämpfen. Zur Hausens Theorie, dass ein Virus beim Entstehen von Krebs eine große Rolle spielt, wurde bemitleidet. Montagnier und Barré-Sinoussi, die wahren Entdecker des Aids-Erregers, standen im Schatten des übermächtigen Aids-Papstes Robert Gallo. Im Nachhinein erscheint immer alles selbstverständlich, aber man vergisst dabei, wie groß die Pionierleistung von Forschern wie zur Hausen oder Montagnier war. Immerhin geht es um Erreger, die so winzig sind, dass sie tatsächlich so gut wie unsichtbar sind. Selten war Grundlagenforschung folgenreicher, viele Menschen verdanken den Preisträgern ihr Leben. Nachdem das Aids-Virus gefunden war, konnten Tests und hochwirksame Medikamente entwickelt werden. Und zur Hausens Erkenntnisse haben einen Impfstoff gegen Gebärmutterhalskrebs hervorgebracht. Die Wahrheit ist zwar flüchtig, aber irgendwann tritt sie zutage. Sie kann sogar heilsam sein. wez

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