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Merkel und die Mietpreisbremse: Kinder im Sinn

Nun ist auch Angela Merkel für eine Mietpreisbremse. Das ist richtig und überfällig. Denn eine Gruppe leidet besonders stark unter den hohen Mieten - Familien mit Kindern.

Maria und Martin Mustermann haben vor zehn Jahren geheiratet. Sie zogen in eine 90 Quadratmeter große Wohnung in überwiegend guter Wohnlage im Zentrum Berlins. Die Miete betrug 690 Euro. Zwei Kinder kamen zur Welt. Nun überlegen die Mustermanns, ob sie ein drittes Kind bekommen sollen. Der Haupteinwand: Sie müssten umziehen. Doch auf dem freien Markt zahlen sie derzeit für eine 120 Quadratmeter große Wohnung in vergleichbarer Lage fast das Doppelte. Das ist zu teuer für sie. Das Beispiel zeigt, wer unter den explodierenden Neuvermietungspreisen, vor allem in Berlin, am meisten leidet – Familien mit Kindern. Diese Gruppe ist zwangsweise mobil, da sich die Raumbedürfnisse mit der Zahl der Kinder und deren Alter stetig ändern. Wenn also Angela Merkel und die Union jetzt die SPD-Forderung nach einer Mietpreisbremse übernehmen, ist das – abgesehen von allen wahltaktischen Erwägungen – inhaltlich so richtig wie überfällig. Das strikte Nein der FDP wiederum illustriert einmal mehr, wie realitätsverachtend die Liberalen auf dem Gebiet der Familienpolitik sind. Lägen sie nicht über ihrem Marktwert, wäre das längst schon egal.

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