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Microsoft will Yahoo kaufen: Ins Netz gegangen

Rund 30 Milliarden Euro will Microsoft ausgeben, um das Online-Unternehmen Yahoo übernehmen zu können. Damit will Microsoft erreichen, was aus eigener Kraft trotz jahrelanger enormer Anstrengungen nicht gelang: Anschluss an den Erzfeind Google zu finden, die übermächtige, alles dominierende Internet-Suchmaschine.

Microsoft-Gründer Bill Gates, selbst im Wettbewerb kein bisschen zimperlich, hat seinen eigenen Kindern verboten zu googlen, weil er die Marktmacht des Wettbewerbers unerträglich findet. Tatsache ist, dass Kunden und Verbraucher in der Regel auf besseren Service, schnellere Fortschritte und niedrigere Preise hoffen können, wenn Wettbewerb herrscht.

Microsoft hatte den Markt für werbefinanzierte Suchmaschinen total unterschätzt – genauso wie Yahoo. Der jetzt geplante Zusammenschluss der Nummer zwei und der Nummer drei auf dem Weltmarkt ist vor diesem Hintergrund vernünftig. Denn auch Yahoo, einst die größte und immer noch eine der innovativsten Suchmaschinen im Internet, verliert in seiner Einzelkämpferposition ständig Marktanteile. Google macht in zwei Monaten den Werbeumsatz, den Yahoo in einem ganzen Jahr zustande bringt. Zuletzt kündigte Yahoo die Entlassung von 1000 Beschäftigten an.

Das Blatt könnte sich wenden. Wenn es gelingt, Google Marktanteile bei den Werbeeinnahmen abzujagen, werden vielleicht auch mehr Kunden entdecken, dass ein guter Service bei der Suche nach Inhalten noch nicht heißt, dass das Gesamtangebot auch besser ist als das der Konkurrenz. Eines wird durch die geplante Übernahme allerdings auch deutlich: Jetzt werden die Marktanteile für die Zukunft des Internets neu verteilt. Jetzt mobilisieren die „alten“ Unternehmen wie Yahoo und Microsoft, die großen Bellheims der Internetwirtschaft, ihre schärfste Waffe, um die Verhältnisse zu wenden: Geld, viel Geld. Das alleine reicht zwar nicht. Doch könnte es der Anfang für das Comeback sein – wenn die Yahoo-Aktionäre und die Wettbewerbsbehörden zustimmen.

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