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Milbradt und Sachsen: Nur noch eine Chance

Bank, Brücke, Mügeln: Für Ministerpräsident Georg Milbradt wird es eng.

Briefe, Faxe, E-Mails, Gutachten, Stellungnahmen zur und aus der Sachsen LB – es wird verdammt ernst für Georg Milbradt, den Ministerpräsidenten. Denn wenn es wirklich so ist, wie jetzt aus dem Untersuchungsausschuss des Landtags zum Bankenfall verlautet, dann hatte Milbradt viel länger als gedacht Kontakte zum Vorstand des Geldhauses. Und auch noch enge. Dann wusste er Einzelheiten. Die einzige ostdeutsche Landesbank war im Zusammenhang mit dem US-Immobilienmarkt in Finanznot geraten und musste zwischenzeitlich verkauft werden. Glaubt einer, dass Milbradt, der gerne alles weiß, in diesem Fall nicht über alles genau Bescheid wissen wollte? Gerade er, der Mitbegründer der Sachsen LB. Einen Informationsaustausch bestreitet Milbradt wohl auch nicht, er nennt ihn nur „routinemäßig“. Wenn das mal stimmt. Andernfalls wird die Geduld der CDU mit ihm noch mehr strapaziert. Im Landesvorstand der Partei haben sie Milbradt schon klar die Meinung gesagt, ihm aber dann doch noch eine Chance gegeben. Eine, wohlgemerkt. Die er nutzen muss. Das weiß der Ministerpräsident auch. Doch wie soll das gelingen, bei all den Fällen, die das bisherige ostdeutsche Vorzeigeland Sachsen belasten, von der Bank über die Brücke bis Mügeln? Milbradt muss darum aus sich herausgehen, er muss erklären, sich erklären, also etwas tun, was ihm so gar nicht liegt. Exekutieren, gut, aber kommunizieren – oje! Ja, die Lage ist ernst für den Ministerpräsidenten. So wie fürs Land. cas

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