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Milbradts Zukunft: Kein Kredit mehr

Mit besinnlicher Weihnacht wird es wohl im Hause Milbradt nichts werden. Einen unmissverständlichen Auftrag des Koalitionspartners nimmt der sächsische Ministerpräsident mit in die Lichterstube: über seine Verantwortung nachzudenken.

Das hat kein SPD-Hinterbänkler gesagt, sondern der Fraktionschef selbst. Aus seinem Munde klingt das wie: Ziehen Sie die Konsequenz aus dem Desaster um die Sachsen LB und treten Sie zurück. Die Worte, der Dispo des Regierungschefs sei ausgeschöpft, wecken Erinnerungen an den Abgang von Milbradts Vorgänger Kurt Biedenkopf. Der war darüber gestolpert, dass er bei einem Ikea-Einkauf auf 900 D-Mark einen 15-prozentigen Rabatt bekommen wollte. Das wären 132 Mark gewesen. Im Vergleich dazu sind die 2,75 Milliarden Euro, die vom Freistaat jetzt als Bürgschaft für die Sachsen LB zu hinterlegen sind, eine ganz andere Nummer. Noch ist nicht klar, ob sie je in Anspruch genommen werden müssen. Doch die Entscheidung über die politische Zukunft Milbradts wird letztlich davon gar nicht mehr abhängen. Wenn ihm am Jahresanfang der Koalitionspartner gänzlich die Gefolgschaft aufkündigen sollte, muss er den Hut nehmen. sc

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