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Ministerin Aigner und die Banken: Schalterspione

Kontrollen und Strafen, das sind für Verbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) die Instrumente der Wahl, wenn es gilt, für ihre Agenda zu werben.

Restaurants, die es mit der Hygiene nicht so genau nehmen, will sie mit strengerer Aufsicht ebenso zur Ordnung rufen wie Internetanbieter, die Kundendaten unnötig lange speichern. Nun trifft der ministerielle Überwachungseifer auch Bankberater – verdeckte Ermittler sollen Finanzleuten auf die Finger klopfen, die Kunden einseitig beraten und ihnen womöglich hohe Risiken bei der Geldanlage verschweigen. Dahinter steht das Ideal, die Wirtschaft möge die Verbraucher doch bitteschön neutral und ohne Hintergedanken beraten. Das ist unrealistisch. Niemand erwartet, dass der McDonald’s-Verkäufer die Pommes von Burger King wegen des besseren Geschmacks empfiehlt, der BMW-Händler den Golf wegen des sparsameren Verbrauchs. Entsprechend wird kein Commerzbank-Berater zu Sparkassen-Sparbriefen wegen attraktiverer Zinsen raten. Aigner täte besser daran, die Verbraucher an ihren Grips zu erinnern, statt immer von Kontrollen zu reden. Doch mit Überwachung lässt sich offenbar besser politische Aktivität simulieren. brö

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