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Meinung: Mit einer Stimme

KOCH ZUM HESSISCHEN MINISTERPRÄSIDENTEN GEWÄHLT

Der hessische Landtag hat Roland Koch wieder zum Ministerpräsidenten gewählt. Na und? Hatte Koch nicht triumphal die Landtagswahl gewonnen? Hatte er – genau deshalb ist seine Wahl eine Nachricht. Die CDU hat in Wiesbaden seither genau eine und nur eine Stimme über der Mehrheit. Das ist so ziemlich das Übelste, was einem Regierungschef passieren kann: Ein Unzufriedener, und die Mehrheit ist dahin. Es ist aber zugleich so ziemlich das Beste, was einem Regierungschef passieren kann: Jeder Unzufriedene weiß, dass sein Unmut gleich seine Regierung in Gefahr bringt. Dieses Wissen diszipliniert ungemein. Ohnehin pflegt die HessenCDU ja das Selbstbild der eisernen Kampfgemeinschaft. In vielen Fragen wird sie obendrein auf den Ex-Koalitionspartner FDP zählen können, der sich nicht gegen die Fortsetzung der einst gemeinsam eingeleiteten Politik stellen wird. Denn Kochs Landespolitik ist auf Kontinuität ausgerichtet. Das nützt seiner CDU, und es nützt ihm. Dass er nichts dagegen hätte, in Berlin die Nummer Eins zu werden, ist klar. Aber Koch ist Realist genug zu wissen, dass das vielleicht so schnell nicht klappt. Auch darum muss er seine Macht in Hessen langfristig absichern. Die Chancen dafür stehen nicht schlecht. bib

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