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Meinung: Mit Rektorenzerrung ins Training

Nun ist die Weltmeisterschaft vorbei, Deutschland steht glänzend da in aller Welt – aber was heißt schon Deutschland? Streng genommen handelt es sich um knapp 20 junge Männer und ihre Trainer, ungefähr das Personal einer durchschnittlichen Autowerkstatt, für deren Erfolg ja nun wirklich niemand grölend durch die Innenstadt ziehen würde.

Nun ist die Weltmeisterschaft vorbei, Deutschland steht glänzend da in aller Welt – aber was heißt schon Deutschland? Streng genommen handelt es sich um knapp 20 junge Männer und ihre Trainer, ungefähr das Personal einer durchschnittlichen Autowerkstatt, für deren Erfolg ja nun wirklich niemand grölend durch die Innenstadt ziehen würde. Übrigens liegt auch die Zahl der deutschen Kultusminister deutlich unter 20, und der Kanzler hat ihnen gerade bescheinigt, dass sie wegen schlechter Gesamtleistungen nicht versetzt werden. Merken Sie was? Ungefähr das Gleiche hat man über Rudi Völlers Truppe vor ein paar Monaten auch gesagt, als sie gerade von England demontiert worden war wie die deutschen Gymnasiasten von den finnischen. Was also muss passieren? Kein Kultusminister darf sich mehr seines Stammplatzes sicher sein, keiner mehr wegen einer angeblichen Rektorenzerrung dem Training fernbleiben. Die kräftezehrende Teilnahme an Kabinettssitzungen vor Schlüsselspielen in der Pisa-Liga muss reduziert werden, statt dessen sind ständige Diktat-Tests zur Kontrolle der Fitness anzustreben. In einer separaten Klausur schließlich werden das Spiel ohne Geld und Standardsituationen (Rücktritt, Misstrauensvotum) geübt. Dann wird der Kanzler sein Urteil revidieren müssen – und die Minister von der Tribüne aus wieder laut anfeuern.

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