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Meinung: Mit roter Weste

Eine Sternstunde hat der Deutsche Bundestag gestern mit Sicherheit nicht erlebt und dem eigenen Anspruch an die Würde des Hauses sind manche seiner Mitglieder auch nicht gerecht geworden. Beginnen wir mit den Damen und Herren von der Linkspartei, deren Fraktionschef Oskar Lafontaine ohnehin wenig von den Berliner Volksvertretern hält, sondern sie – zugespitzt formuliert – lieber in einen Sack stecken will und dann: Knüppel drauf.

Eine Sternstunde hat der Deutsche Bundestag gestern mit Sicherheit nicht erlebt und dem eigenen Anspruch an die Würde des Hauses sind manche seiner Mitglieder auch nicht gerecht geworden. Beginnen wir mit den Damen und Herren von der Linkspartei, deren Fraktionschef Oskar Lafontaine ohnehin wenig von den Berliner Volksvertretern hält, sondern sie – zugespitzt formuliert – lieber in einen Sack stecken will und dann: Knüppel drauf. So oder ähnlich soll sich Lafontaine kürzlich im rheinland-pfälzischen Wahlkampf eingelassen haben, wo die WASG mit harten Bandagen um den Einzug ins Parlament kämpft. Im Bundestag haben die Abgeordneten des Herrn Lafontaine ihren Wahlkampf am Donnerstag nun fortgesetzt und das Plenum mit Verdi-Streikwesten und Transparenten betreten – ein Versuch, aus dem Tarifstreit im öffentlichen Dienst politisches Kapital zu schlagen und die SPD zu schwächen. Über einen solchen Missbrauch des Bundestagsplenums darf man sich durchaus aufregen. Nur besser nicht so, wie die Abgeordneten Ernst Burgbacher (FDP) und Reinhard Grindel (CDU). Die nämlich glaubten, die Mitglieder der Linksfraktion wegen der Aktion als „Proleten“ (Burgbacher) und „Schweinebande“ (Grindel) bezeichnen zu müssen. Man kann nur hoffen, dass nicht allzu viele von denen, die das Parlament zu vertreten hat, den Eklat mitbekommen haben. Nicht, dass das Volk noch auf die Idee kommt, was Grindel und Burgbacher über die Linken sagten, gelte für alle Abgeordneten des Deutschen Bundestags. has

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