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Meinung: Mit Schirm, Charme und Millionen

BERLINER OPERNSTIFTUNG

Für das, was Berlins Kultursenator Thomas Flierl mit den Opernhäusern der Stadt vorhat, gibt es im Englischen einen wunderbaren Ausdruck: umbrella organization. Wie ein Regenschirm soll die Stiftung funktionieren, in der die drei Musiktheater ab 2004 zusammengefasst werden. Mag draußen der Sparsturm toben – als Trio wären die Opern hier im Trockenen. Ein verlockender Gedanke. Wenn da nicht der Schirmhalter wäre: der Generaldirektor der Stiftung, vom Senat dafür eingesetzt, die Aktivitäten der Konkurrenten konstruktiv zu koordinieren, von den gemeinsamen Werkstätten bis hin zur kollektiven TicketHotline. Dieser Diplomat mit Machtwortbefugnis, den Thomas Flierl stets als liebevolles Opern–Familienoberhaupt präsentiert, erscheint manchem Intendanten als der böse Onkel, mit dem man niemals mitgehen darf. Das Problem ist nur: Er hat das Geld. Jene Millionen vom Bund, die den Opern das Überleben sichern, die Kulturstaatsministerin Christina Weiss aber nur für eine Stiftungslösung herausrückt. Darum ist der Schirm, den Flierl aufgespannt hat, alternativlos: Wer sich nicht mit darunter begibt, dürfte bald ganz schön begossen dastehen. F.H.

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