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Meinung: Mittendrin statt außen vor

Jetzt geht das schon wieder los, diese leidige Debatte darum, ob der Bundesnachrichtendienst nun nach Berlin umziehen soll oder nicht. Union und FDP fordern (wieder mal) eine Kosten-Nutzen-Analyse – ha, wer’s glaubt.

Jetzt geht das schon wieder los, diese leidige Debatte darum, ob der Bundesnachrichtendienst nun nach Berlin umziehen soll oder nicht. Union und FDP fordern (wieder mal) eine Kosten-Nutzen-Analyse – ha, wer’s glaubt. Deren Ergebnis steht für die verhinderte Koalition doch längst fest. Es geht der Union vor allem darum, den Christlich-Sozialen etwas Gutes zu tun, dem Edmund Stoiber auch, weil die so barmen, dass der Geheimdienst aus Pullach in Bayern wegzieht. Und die FDP will sowieso nur die alte Regierung ärgern und außerdem einen kleinen Keil in die neue hineintreiben. Wer das nicht sieht … Aber jetzt ist es allmählich auch diskutiert, das Thema, sollte man meinen. Jedes Land, das etwas auf sich hält, auf das wir Deutsche etwas halten, hat seinen Geheimdienst da, wo regiert wird. Die Nähe hilft der Exekutive. Sie hilft zugleich dem Parlament bei der Kontrolle. Und wie nötig die ist, zeigt sich gerade und immer noch am Fall Irak. Also, anstatt hinter hohem Tann und in finsterem Gemäuer würde der BND mitten in der Hauptstadt residieren, abgesichert, natürlich, damit nicht jeder auf die Schreibtische, die Monitore oder in die Akten schauen kann, doch nicht so abgeschieden wie in diesen alten Schlapphut-Filmen. Geheim soll nur die Arbeit bleiben. Die Adresse des Geheimdienstes darf ruhig bekannt sein: Berlin-Mitte. cas

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