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Meinung: Müde Warnungen

Seit Jahren wiederholen AidsAufklärer eine Botschaft, die offenbar so nicht mehr stimmt. Die Gefahr lauere bei Teenagern, die Sex entdecken und von Kondomen noch nichts wissen, sagten sie.

Seit Jahren wiederholen AidsAufklärer eine Botschaft, die offenbar so nicht mehr stimmt. Die Gefahr lauere bei Teenagern, die Sex entdecken und von Kondomen noch nichts wissen, sagten sie. Man müsse in den Schulen mehr aufklären. Doch der aktuelle Aids-Bericht zeigt eine andere Wahrheit: Es sind vor allem schwule Männer zwischen 30 und 50, die immer öfter das Risiko eingehen, sich mit HIV zu infizieren. Dabei haben doch gerade sie in den 80ern noch das große Aids-Sterben bei Freunden und Bekannten miterlebt. Die meisten von ihnen haben sich jahrelang geschützt, beim Sex auch an das tödliche Virus gedacht. Doch nun zeigt sich langsam die Müdigkeit, den immer wieder vorgetragenen Präventionsbotschaften zu folgen. Weil es vermeintlich immer bessere Aids-Medikamente gibt oder weil sie es einfach satt haben. Wen erreichen denn noch Großplakate mit den leicht muffigen („lustigen“) Motiven bunter Kondome und dem Motto „Mach’s mit!“? Neue, bessere Kampagnen braucht das Land! Die Botschaft? Mit dem Risiko umgehen lernen.I.B.

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