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Linkspartei: Nach Rückschlag Rücktritt

Theoretisch ist die Sache bei der Linkspartei klar: Die Genossen müssen die Selbstbeschäftigung beenden, soll das Superwahljahr für sie nicht zum Superdesaster werden. Doch das verlangt ihnen eine Menge Zurückhaltung ab.

Von Matthias Meisner

Acht Monate nach der Ablösung von Oskar Lafontaine auf dem Rostocker Parteitag haben inzwischen alle kapiert, dass Gesine Lötzsch und Klaus Ernst sich zwar Vorsitzende nennen, aber keineswegs spitze sind.

Die Mitglieder und Funktionäre müssen diese Übergangslösung dennoch zähneknirschend verkraften. Wird es auch der Wähler tun? Der wollte kluge Strategien und verlässlichen Einsatz für soziale Gerechtigkeit, er bekam Porsche, Peinlichkeiten und eine wirre Kommunismus-Debatte. Der Vertrauensvorschuss für die Linken-Führung ist verbraucht. Die Partei, die sich eine Weile lang noch ganz gut hielt, sackt inzwischen ab.

In Hamburg, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz droht das Scheitern an der Fünf-Prozent-Hürde: und in Sachsen-Anhalt, trotz deutlich besserer Werte, ein verfehltes Ziel – dort will die Linke eigentlich stärkste Partei werden und den Ministerpräsidenten stellen. So werden die Dinge bei der Linkspartei auch praktisch klar: Rückschläge bei den ersten Wahlen des neuen Jahres werden Rücktritte quasi zwangsläufig nach sich ziehen.

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