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Nahost: Keine zweite Front

Erst der Angriff im Gazasreifen, dann neue Auseinandersetzungen mit der Hisbollah im Libanon? Der Nahostkonflikt kann sich rasch zu einem regionalen Flächenbrand ausweiten.

Oft genügt in Nahost ein Funke, um einen weiteren Krieg auszulösen. Der Abschuss von drei Raketen aus dem Libanon auf Nordisrael könnte leicht dieser Funke sein. Seit Beginn der israelischen Offensive gegen Gaza richten sich alle Augen auf die islamistische Hisbollah im Libanon. Wird sie den bedrängten Palästinensern und der Hamas zu Hilfe kommen, indem sie der israelischen Armee eine zweite Front aufzwingt? Bisher deutet nichts darauf hin. Hisbollah versichert, sie stehe nicht hinter dem Raketenbeschuss. Vermutlich sind eher Palästinensergruppen dafür verantwortlich. Die Hisbollah kann es sich innenpolitisch nicht leisten, einen Krieg mit Israel zu provozieren. Die Entführung zweier israelischer Soldaten im Sommer 2007 hatte zu Angriffen Israels geführt: Das Ergebnis war eine massive Zerstörung der Infrastruktur, von der sich der Libanon noch nicht erholt hat. Außerdem hat die kühl kalkulierende Hisbollah trotz aller Rhetorik vor allem die eigenen Interessen im Blick. Die Entführung der Soldaten diente der Einlösung des Versprechens, libanesische Gefangene heimzuholen. Belässt es Israel beim symbolischen Abschuss einiger Granaten als Vergeltung, wird die Hisbollah sich nicht herausgefordert fühlen. an

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