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Meinung: Nahost-Krise: Kein Palästina ohne Israel

Es ist möglich, dass die Kämpfe in Nahost in den nächsten Tagen abflauen. Vielleicht kommt es gar zur Einhaltung des Waffenstillstands.

Es ist möglich, dass die Kämpfe in Nahost in den nächsten Tagen abflauen. Vielleicht kommt es gar zur Einhaltung des Waffenstillstands. Doch entscheidend ist, ob Arafat zu der Überzeugung gekommen ist, dass er den Staat Palästina nur auf dem Weg über die Schlachtfelder erreicht. Derzeit hat es zumindest den Anschein, dass dem so ist. Die tödliche Waffe gegen den Friedensprozess heißt Terror. Und ihm hat Arafat Tür und Tor geöffnet, auch wenn er nun den Eindruck nährt, als ob er versuche, die Gewaltbereiten wieder einzuschließen und die notorischen "Hamas"-Bombenleger hinter Gitter zu bringen. Eine politische Logik hinter diesem Verhalten ist nicht erkennbar - es sei denn, Arafat muss tatsächlich um die Herrschaft über den aktivistischen Teil seiner eigenen Bewegung kämpfen und glaubt, nur so die "Tanzim" kontrollieren zu können. Politisch haben die Kämpfe bis jetzt den Palästinensern genutzt. Die einseitige Totenbilanz spricht gegen die Israelis. Doch auch die internationale Sympathie wird Arafat nichts nützen, wenn er sein Endziel, den Staat Palästina, ohne Abkommen mit Israel erreichen will. Nicht nur die USA drohen ihm für diesen Fall. Sondern die rauhe Wirklichkeit stellt sich ihm entgegen. Palästina ohne israelische Zustimmung ist nicht denkbar - gerade nach den letzten Wochen. Und Zustimmung zu Palästina kann Arafat nur von Barak erwarten. Denn Barak ist über seinen eigenen Schatten gesprungen, hat Arafat Angebote gemacht, die selbst für Peres zuerst undenkbar waren. Nun fördert Arafat mit seiner Taktik Baraks Sturz. Das wird nicht gut ausgehen. Kein Likud-Premier wird Arafat den Staat Palästina als Dankesgabe für seine Hilfe bei Baraks Sturz präsentieren.

cal

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