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Meinung: Nahost: So stark, so schwach

Ariel Scharon hat seine eigenen Vorstellungen vom Frieden zwischen Israelis und Palästinensern. Es wäre wohl kein gerechter Ausgleich, eher ein Diktat.

Ariel Scharon hat seine eigenen Vorstellungen vom Frieden zwischen Israelis und Palästinensern. Es wäre wohl kein gerechter Ausgleich, eher ein Diktat. Und er ist so stark, dass man fragen muss, wer ihn abhalten könnte, seine Pläne durchzusetzen. Jassir Arafat nicht. Der ist hoffnungslos unterlegen. Militärisch sowieso. Auch innenpolitisch steht Scharon besser da. Er ist mit absoluter Mehrheit gewählt; einen sanfteren Regierungschef würde sich Israel auch jetzt nicht wünschen. Doch der Nahostkonflikt entscheidet sich nicht allein an Militär und Innenpolitik. Der Außenpolitiker Scharon muss die Welt überzeugen, dass er im Recht ist. Auch da hat er Erfolge erzielt. Allmählich wachsen die Zweifel, ob Arafat überhaupt Frieden will. Jetzt wurde das Waffenschiff aufgebracht, das Arafat erneut ins Unrecht setzt. Doch was macht Scharon mit diesem Kapital? Er verspielt es. Der General mag in der Zerstörung des Flughafens von Gaza, dem Angriff auf den Hafen, der Planierung von Häusern die Botschaft an gewaltbereite Palästinenser sehen: Jeder neue Anschlag kostet euch ein Stück Souveränität. Sieht der Außenpolitiker nicht, dass jeder Vergeltungsakt Israel ins Unrecht setzt? Es ist Scharon selbst, der verhindert, dass seine Friedenswünsche Wirklichkeit werden.

cvm

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