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Netanjahu bei Merkel: Frieden jetzt

Die Zahl der Staatsleute, die Benjamin Netanjahu noch verstehen wollen, sinkt. Der israelische Premier warnt im Nahost-Konflikt vor Illusionen - während die Bundeskanzlerin Fortschritte verlangt.

Benjamin Netanjahu und Angela Merkel – mögen sie auch noch so geschäftsmäßig partnerschaftlich auftreten, genau darin liegt die Botschaft. Gut vorstellbar, dass die Kanzlerin dem israelischen Premier schon wieder mal ziemlich deutlich gesagt hat, was sie von seiner Politik hält; so bullig, wie der ist, verträgt er das wohl auch, und wenn es sonst keiner tut … Eher am unteren Rand der Skala der Gemeinsamkeiten rangiert jedenfalls Merkels Hinweis, dass Deutschland keine einseitige Anerkennung eines Palästinenserstaates im Rahmen der UN unterstützen wird. Alles andere wäre allerdings auch eine echte Sensation und ein Eklat. Aber dass die Bundesregierung wegen der Umbrüche in der Region jetzt, die Betonung liegt auf jetzt, Fortschritte in den Gesprächen zwischen Israelis und Palästinensern verlangt, ist quasi die Fortsetzung des kontroversen Telefonats vor einiger Zeit. Zumal Netanjahu Berlin öffentlich vor Illusionen warnt. Die Kanzlerin und Illusionen? Donnerwetter. Ein (Unter-)Ton ist das. Netanjahu sollte umsichtiger sein. Die Zahl der Staatsleute, die ihn noch verstehen wollen, sinkt. Er riskiert die Sympathien der Partner, die sein Land dringend braucht.

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