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Netanjahu und die Siedlungen: Pragmatiker

Man reibt sich etwas verwundert die Augen: Ist das wirklich Benjamin Netanjahu? Der gehört doch in die Kategorie Dickschädel.

Man reibt sich etwas verwundert die Augen: Ist das wirklich Benjamin Netanjahu? Der gehört doch in die Kategorie Dickschädel. Ein Ideologe, der gerne krachledern daherkommt, andere belehrt und vieles, wenn nicht alles, seinem eigenen Machterhalt unterordnet. Der soll nun quasi gegen seine innere Überzeugung einen Stopp des Ausbaus jüdischer Siedlungen in den Palästinensergebieten verfügt haben? Kaum zu glauben. Doch selbst wenn alle negativen Charakterisierungen auf „Bibi“ zutreffen mögen – er ist eben auch ein gewiefter Politiker und Pragmatiker. Netanjahu weiß, wann’s eng für ihn wird und es sich empfiehlt, nachzugeben. Zumindest ein wenig. Vor allem Präsident Barack Obama hat dem Premier mehrfach unmissverständlich klargemacht, dass er den Siedlungsbau für ein besonders hohes Hindernis auf dem ohnehin mühsamen Weg zu neuen Friedensgesprächen hält. Und an denen ist Washington derzeit mehr denn je gelegen. Denn der Bürgerkrieg in Syrien eskaliert. Und Irans atomare Ambitionen scheinen kaum Grenzen zu kennen. Da kann ein wenig Ruhe an anderen Fronten wirklich nichts schaden. Nun sind erst einmal die Palästinenser am Zug. Auch sie müssen liefern. Ch.B.

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