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Meinung: Neue Fronten

BOMBENANSCHLAG IN BAGDAD

Der Terroranschlag in Bagdad kam nicht überraschend – nach den vielen Attacken auf USTruppen im Irak. Rätsel gibt aber das Ziel auf: die Botschaft Jordaniens, eines arabischen Bruderlands, das der Schmuggelkorridor war, über den Saddams Regime das Embargo umging; und das seinen Töchtern Asyl bot. Es ist also unwahrscheinlich, dass Saddam-Leute hinter der Explosion stecken. Wer dann? Da gibt es zwei Möglichkeiten, und durch beide bekommt das gängige Bild, wonach der Widerstand gegen die „Besatzer“ von einem einigen Volk getragen werde, Risse. Erstens: Manche Iraker empfinden Hass auf Jordanien, wollen Saddams Familie vor Gericht sehen statt im Asyl. Das hieße: Dieser Widerstand richtet sich gegen das alte Regime und seine Freunde, weniger gegen Amerika. Plausibler klingt Erklärung zwei: Der Konflikt im Irak zieht Radikalislamisten aus aller Welt an, sie machen das Land zur Kampfzone wie früher Afghanistan oder Tschetschenien. Ihr Feind sind nicht nur der Westen und Russland, sondern auch die gemäßigten arabischen Eliten. Sie haben auch die im Visier, die heimlich Schadenfreude über Amerikas Probleme verspüren. Das klärt die Fronten. Das Scheitern der Radikalen liegt im Interesse des Westens – und der arabischen Welt. cvm

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