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Neues Kabinett in Thüringen: Imagepflege

Rekord für Thüringen: Ministerpräsident Diether Althaus hat sechs Minister auf einen Schlag ausgetauscht - ganz schön mutig.

An Superlativen ist Thüringen nicht eben reich gesegnet. Da fallen einem die leckerste, wohl auch juristisch bestgeschützte Bratwurst und jüngst die sicherste unterirdische Straße, der Heidkopftunnel, ein. Am Mittwoch hat Ministerpräsident Althaus einen Rekord hinzugefügt. Sechs Minister auf einen Schlag auszutauschen, ist auch auf Landesebene ganz schön ungewöhnlich. Der Mann hat Mut. Nicht nur, dass er nach dem Rücktritt seines Innenministers vor wenigen Tagen noch behauptete, es werde keine große Regierungsumbildung geben. Er setzt sich überdies wacker dem Vorwurf aus, dass ja auch der Chef nicht ganz schuldlos sein kann, wenn zwei Drittel des Teams auf den falschen Posten sitzen. In der Tat: Auch Dieter Althaus vermag mit seiner CDU-Alleinregierung – der letzten im Osten – gelegentlich der Versuchung eines selbstherrlichen Regierungsstils nicht zu widerstehen. Eine sogenannte Familienoffensive wird gegen massiven Widerstand durchgezogen, eine überfällige Verwaltungs- und Funktionalreform dagegen verschleppt, die anstehende Polizeireform in den Sand gesetzt. Zur Imagepflege hat die neue Regierung noch 16 Monate Zeit. sc

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