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Neuwahl in Schleswig-Holstein: Küstensturm trifft auch die Bundesparteien

Der Wahlkampf in Schleswig-Holstein wird einem Sturm gleichen. Diesem können sich auch Merkel und Steinmeier nicht entziehen.

Der Weg ist doch nicht immer das Ziel. Manchmal ist schlicht das Ziel Sinn aller Anstrengung. Man mag darüber streiten, ob eine fingierte Vertrauensabstimmung ein probates Mittel ist, um ein Regierungsbündnis aufzulösen und Neuwahlen herbeizuführen. Aber diesmal gilt: Hauptsache, es ist vorbei. Die große Koalition in Kiel war nichts anderes als vier Jahre Anfeindung und Abneigung. Und Berlin hat sich nicht weiter darum gekümmert. Die hessischen Verhältnisse waren maßgeblicher. Doch jetzt könnten die nordischen für Bewegung sorgen. Die Wahlkämpfer in Berlin müssen sich auf eine neue Ausgangslage einstellen. Denn in Schleswig-Holstein wird in den kommenden Wahlkampfwochen ein anderer Ton angeschlagen. Die SPD ist auf Krawall gebürstet, aber auch die Union wird Mühe haben, staatsmännisch zu klingen. Bisher ist die Empörung pflichtgemäß, die Generalsekretäre geben Laut. Aber Merkel und Steinmeier können sich nicht entziehen. Sie müssen rein in diesen Küstensturm, für beide ungewohntes Terrain. Und vielleicht bringt das doch noch Schwung in einen Wahlkampf, der der langweiligste der Geschichte zu werden droht. ctr

Chritian Tretbar

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