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Meinung: Nicht ihre Schuld

GEBERKONFERENZ FÜR DEN IRAK

Das Misstrauen ist geblieben. Aber auch die Unentschiedenheit. Noch immer beobachten viele das Vorgehen der Amerikaner im Irak mit großer Skepsis. Dieses mit Geld zu unterstützen, so sehr man sich den Wiederaufbau des Irak auch wünschen mag, widerstrebt nicht nur den Deutschen. So erklärt sich die Zurückhaltung, mit der die Geberkonferenz in Madrid begann. Aber wie vor dem Krieg gilt auch heute: Wer Einfluss ausüben will, muss sich engagieren. Anders gefragt: Wie groß wäre überhaupt die deutsche Bereitschaft, mehr Hilfe zu leisten, selbst wenn die Amerikaner mehr Macht an die UN abträten, oder gar direkt an die Deutschen. Es bleibt unwahrscheinlich, dass die rund 55 Milliarden Dollar in Madrid zusammenkommen werden, die den Wiederaufbau des Landes für die nächsten Jahre gewährleisten sollen. In Wahrheit ist aber zweitrangig, was dem Irak gegeben wird, wichtiger ist, was ihm erlassen wird. 350 Milliarden Dollar Schulden hat das Land, bei ausländischen Regierungen, aber auch bei Privatfirmen wie Hyundai. Natürlich sollten Schulden nur in besonderen Fällen abgeschrieben werden, es setzt ein schlechtes Beispiel. Die Situation des Irak ist aber außergewöhnlich genug, um einen solchen Schritt zu rechtfertigen. Mit jener Schuldenlast aus Saddamzeiten jedenfalls wird der Irak kaum Vertrauen bei Investoren finden. Vor allem darüber sollte in Madrid gesprochen werden. mos

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