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Meinung: Nicht noch einmal

Hat Khartum ein Einsehen? Nachdem sich Sudans Regierung am Freitag noch gegen die neue Resolution des Weltsicherheitsrats empört hatte, will sie diese jetzt doch akzeptieren.

Hat Khartum ein Einsehen? Nachdem sich Sudans Regierung am Freitag noch gegen die neue Resolution des Weltsicherheitsrats empört hatte, will sie diese jetzt doch akzeptieren. Innerhalb von 30 Tagen sollen die marodierenden DschandschawidMilizen entwaffnet werden, die rund eine Million Flüchtlinge in der Krisenregion Darfur terrorisieren – das verlangt die Resolution. Was sie nicht in Aussicht stellt, sind Sanktionen, falls Khartum den Anforderungen nicht nachkommt. Die schärfsten Kritiker, die deutsche Bundesregierung und Washington, konnten sich im Sicherheitsrat also nicht durchsetzen. Und genau das wird die sudanesische Regierung nach genauerer Lektüre des Resolutionstextes gemerkt haben. Was da gefordert wird, hat Khartum vor mehr als einem Monat Kofi Annan selbst versprochen. Damals mit einem größeren zeitlichen Spielraum – und genau den verlangt Khartum nun aufs neue, fordert drei Monate Zeit für die Entwaffnung der Milizen. Das zeigt: Der Sudan verlässt sich darauf, dass die Vetomächte China und Russland auch weiter eine schärfere Resolution verhindern werden, und auf die Schwäche der UN. Ob die sudanische Regierung also wirklich ein Einsehen hat und das Massenmorden beendet, wird erst hartes Vorgehen gegen die Reitermilizen beweisen. Und noch gilt: Khartum hat fast alle seine Versprechen gebrochen. cir

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