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Meinung: Nicht nur kleine Fische

Zwei Tage und eine Nacht haben die europäischen Fischereiminister gebraucht, um den Kabeljau wieder nicht zu retten. Das Feilschen um Fangquoten endete damit, dass im kommenden Jahr 15 Prozent weniger Kabeljau gefangen werden darf.

Zwei Tage und eine Nacht haben die europäischen Fischereiminister gebraucht, um den Kabeljau wieder nicht zu retten. Das Feilschen um Fangquoten endete damit, dass im kommenden Jahr 15 Prozent weniger Kabeljau gefangen werden darf. Helfen wird das dem in der Nordsee höchst gefährdeten Speisefisch nicht mehr. Seit drei Jahren empfehlen die Wissenschaftler vom Internationalen Rat für Meeresforschung ein Fangverbot für den Kabeljau. Seit drei Jahren kümmern sich die Fischereiminister nicht darum. Dabei hatten sie im vergangenen Jahr einen so genannten Wiederaufbauplan für gefährdete Arten wie Kabeljau, Scholle oder Seeteufel vereinbart. Allzu ernst ist es ihnen damit aber offensichtlich nicht. Noch immer ist die EU-Fischereiflotte viel zu groß. Da inzwischen kaum noch kleine Fischerboote, sondern große Fabrikschiffe mit Schleppnetzen unterwegs sind, die den Meeresboden umgraben und alles rausziehen, was sich bewegt, gibt es in der EU einfach zu viele Fischer. Das ist eine bittere Erkenntnis für die, die werden aufgeben müssen. Aber wenn sie alle so weitermachen wie bisher, werden alle europäischen Fischer schon bald ihre Arbeit verlieren, weil sie nichts übrig gelassen haben, was sie in Zukunft noch aus dem Meer ziehen könnten. deh

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