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Meinung: Nicht ohne meine Partei

DIE BUNDESPRÄSIDENTEN-FRAGE

Nun müsste wirklich allen Beobachtern aufgegangen sein, worum es in der Debatte um den nächsten Bundespräsidenten vor allem geht: nicht um Frau, sondern um Macht. Dass jemand gesucht wird, der oder die als „Integrationsagentur des Staates“, wie Roman Herzog das Amt beschrieben hat, geeignet wäre, ist nur die halbe Wahrheit. Gewählt wird zugleich die Konstellation für eine zukünftige Koalition – und der nächste Kanzler oder mindestens Kanzlerkandidat. Dafür soll Frau sich instrumentalisieren lassen? Rita Süssmuth war auf dem Weg dazu. Aber mag es ihr auch sehr geschmeichelt haben: Wenn die frühere Familienministerin und Parlamentspräsidentin gewollt wird – und im Moment wollen sie nur verhältnismäßig wenige –, dann muss das zuerst ihre Partei, die CDU, wollen. So will es auch Süssmuth selbst, und damit handelt sie persönlich und politisch richtig. RotGrün kann keine Machtspielchen auf ihre Kosten mehr austragen und die Union ihr wenigstens den Respekt nicht versagen. Denn das ist klar: Süssmuth wird nach der politischen Interessenlage nicht Präsidentin. Vielmehr wird daran die ganze Wahrheit offenbar. Und die Wahl dann doch auf ihre Weise ehrlich. cas

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