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Meinung: Nicht ohne Saddams Placet

UN-TRUPPEN FÜR IRAK, DIE ZWEITE

Man kann nur hoffen, dass der neue Plan einer verschärften Rüstungskontrolle, den Paris und Berlin angeblich vorantreiben, wirklich ein neuer ist – und besser vorbereitet als die BlauhelmInitiative vom Wochenende. Nur dann wird daraus der erhoffte dritte Weg für den Fall, dass Saddam nicht kooperiert, aber die UN dennoch nicht gleich ihre Drohung wahrmachen wollen. Wieder gibt es nur bruchstückhafte Informationen, die der „Spiegel“ erfahren haben will. Von Blauhelmen ist keine Rede mehr, ob robuste UN-Truppen gemeint sind, bleibt unklar. „Sicherheitsoffiziere“ sollen unangemeldete Inspektionen begleiten, „Sicherheitskräfte“ die Anlagen umstellen. Vielleicht sind das Konzept mit Absicht noch so vage. Denn Realität werden kann es nur unter drei Bedingungen: Die Mitglieder des Sicherheitsrats müssen überzeugt werden, dass es funktioniert. Länder müssen bereit sein, Soldaten für den gefährlichen Job zu stellen. Und Saddam Hussein muss den Plan akzeptieren, der einer teilweisen Besetzung seines Landes mit fremden Truppen gleichkommt. Da haben Paris und Berlin viel Überzeugungsarbeit vor sich. Gelingt sie, umso besser. Wenn nicht, haben sie es immerhin versucht. Dann aber müssen auch sie Farbe bekennen. cvm

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