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Meinung: Nicht totschweigen

DER TSCHETSCHENIENKRIEG

Wladimir Putin hat ein Versprechen gegeben. Auch deshalb wurde er zum Präsidenten gewählt: Er werde in Tschetschenien hart durchgreifen – und genau das tat er. Doch fast vier Jahre nach Beginn des zweiten TschetschenienKrieges ist kein Ende abzusehen. Und schon gar keine Rückkehr zur Normalität, wie sie Putin herbeiredet. Seine Kriegsbilanz: Fast täglich tote Soldaten, der Europarat hat gerade erst Folter und schwere Misshandlungen durch Armee und Polizei angeprangert, Grosny gleicht einer Geisterstadt. Tschetschenische Terroristen versuchen den Krieg nach Moskau zu tragen. Auch im Kaukasus weitet sich das Kampfgebiet aus: Anschläge auf russische Einheiten sind in Dagestan an der Tagesordnung. Krieg, berichten Menschenrechtsorganisationen, führe Moskau auch in Inguschetien. In tschetschenischen Flüchtlingslagern und in Bergdörfern gab es bereits die gefürchteten „Säuberungen“. Eine Ausdehnung des Konflikts im Nordkaukasus würde die ganze Region destabilisieren. Putins Befriedungsstrategie ist gescheitert. Entweder er verhandelt mit den Rebellen. Oder der Krieg greift immer weiter um sich. Mit unabsehbaren Folgen, auch für Putin. vs

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