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Meinung: Nicht verzweifeln, Teufel!

Kenner wissen: Die alten EdgarWallace-Filme gehen erst richtig los, wenn Kinski auftaucht. Das Schweigen der Lämmer: ein Klacks ohne Hannibal L.

Kenner wissen: Die alten EdgarWallace-Filme gehen erst richtig los, wenn Kinski auftaucht. Das Schweigen der Lämmer: ein Klacks ohne Hannibal L. Und die schrecklichen Mongolen wären ohne Dschingis Khan auch nur ein Haufen übel riechender Kunstreiter gewesen. Daraus folgt: Premium-Schurken gehören zum Leben wie Beton zum Gewerkschaftstag, denn wir können einfach nicht ohne den Geist, der stets verneint. Deshalb ist die Demontage Jürgen Trittins so extrem bedauerlich, zumal in einer Angelegenheit, die in keine anständige Schlagzeile passt. 495 statt 480 Millionen Tonnen Kohlendioxid? Na, wirklich. Bitte, Herr Trittin: Nicht aufgeben! Oder um es mit Mephisto zu sagen: Nichts Abgeschmackters find ich auf der Welt/als einen Teufel, der verzweifelt. Denn wer sonst sollte uns auch nur annähernd effektiv vor dem Verdämmern bei Sabine Christiansen oder dem Wegzappen bei „Berlin Mitte“ bewahren? Ist nicht die Frage „Heftet er den Arbeitgeberpräsidenten ans Windrad oder grinst er ihn einfach tot?“ viel aufregender als alle Schnarchdebatten, hat nicht er mit seinem Schlüsselroman „Das Dosenpfand“ brillant die immanente Tragik allen Wirtschaftens... Schon gut. Noch ist er ja da, und wenn er doch mal geht, dann geht er halt. Die Windmühlen bleiben uns ja auf jeden Fall erhalten.

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