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Meinung: Noch nicht vernäht

Sie sind sich wieder nicht einig geworden, trotz Millionenverlusten durch die Streiks der vergangenen Wochen und noch schlimmerer Szenarien für die kommenden. Dabei ist längst klar, dass es mit der Überlastung und Ausbeutung der Klinikärzte, zumindest auf der unteren Hierarchieebene, so nicht weitergehen kann.

Sie sind sich wieder nicht einig geworden, trotz Millionenverlusten durch die Streiks der vergangenen Wochen und noch schlimmerer Szenarien für die kommenden. Dabei ist längst klar, dass es mit der Überlastung und Ausbeutung der Klinikärzte, zumindest auf der unteren Hierarchieebene, so nicht weitergehen kann. Deshalb gelingt es den Arbeitgebern auch nach fast zwei Monaten nicht, die Patienten gegen die Streikenden aufzubringen. Bei aller Erbitterung über verschobene Operationen: Wer überlässt sich schon gern überlasteten und frustrierten Chirurgen? Die Verhandlungen jedoch sind verfahren, und das liegt sehr stark am Arbeitgeberlager. Erstens sind die Interessen und Probleme der Länder in der Tarifgemeinschaft zu unterschiedlich. Zweitens ist die Finanzpolitikertruppe nicht nah genug dran am Klinikalltag, also nicht wirklich flexibel. Und drittens wagt sie den entscheidenden Schritt auch deshalb nicht, weil sie noch ganz andere Sorgen hat. Schließlich drohen die Verhandlungen mit dem öffentlichen Dienst. Verdi könnte ermuntert werden durch allzu viel Entgegenkommen – und dann ginge es richtig ins Geld. Was also könnte helfen? Nur das Verlagern der Gespräche auf Länderebene – und dann auch unter Hinzuziehung betroffener Uni-Kliniken. raw

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