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Nokia geht nach Rumänien: Kurze Laufzeit

Ist Jürgen Rüttgers im Wahlkampf? Oder bewirbt er sich für die goldene Ehrennadel der IG Metall? Der Einsatz, mit dem der NRW-Ministerpräsident seine Landeskinder in Bochum an die Brust drückt, ist ganz erstaunlich.

Zuspruch tut den Nokia-Beschäftigten gut, vielleicht helfen auch ein paar Nebelkerzen für den Moment als Ablenkung. Doch das Schwadronieren über Subventionsheuschrecken ist Unsinn. Nokia hat sich an die Gesetze und Auflagen gehalten und ist mitnichten verpflichtet, auf alle Zeiten in Bochum Telefone zu bauen. Globalisierung ist Freiheit: Das Kapital geht da hin, wo es die besten Bedingungen vorfindet; kaum eingeschränkt von Grenzen und Gesetzen, Traditionen und Transportkosten. Und wenn Politiker meinen, das vagabundierende Kapital anlocken zu müssen, dann kommt irgendwann ein anderer mit einem neuen, fetteren Köder. Wie jetzt wohl Iona Pojar, der Bürgermeister von Jucu in Siebenbürgen. Die Menschen dort können sich freuen über Arbeit, die der finnische Konzern bringt. Aber sie sollten auch lernen von den Erfahrungen der Bochumer mit einem Weltkonzern, der eine Belegschaft zur Seite legt wie ein kaputtes Handy. alf

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