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Meinung: Nordwind

HAMBURGS NEUER SENAT

Hamburg hat den Superstar gewählt. Und jetzt verhält der sich auch so: Zur Präsentation seiner Senatoren trat Ole von Beust ins Blitzlichtgewitter, die Landespressekonferenz zum Regierungsprogramm sagte er ab. Die Senatorenriege kann sich sehen lassen: keine KitaChaoten, kein Klatsch und Tratsch, kein Nockemann, kein Schill. Mit der Nominierung von vier Parteilosen zeigt Beust: Die absolute Mehrheit macht aus der Regierung keinen Selbstbedienungsladen der CDU. Zwei Senatorinnen kommen aus Berlin, Karin von Welck (Kultur) und Alexandra Dinges-Dierig (Bildung); sie sollen es besser machen als ihre Vorgänger. Und mit der Ernennung des einflussreichen Fraktionschefs Michael Freytag zum Zukunftssenator beweist Beust strategisches Denken: Die Fraktion soll ein berechenbarer Faktor sein, ohne eigenwilligen Ehrgeiz zu innerparteilicher Konkurrenz. Das könnte bald wichtig werden, das Regierungsprogramm liest sich wie ein Katalog frommer Wünsche und lässt viele Fragen offen. Was machen berufstätige Mütter ohne Krippenplatz? Was tun gegen die Schere zwischen Arm und Reich? Was wird aus den städtischen Krankenhäusern? Als der Zukunftssenator das Motto der Regierungspolitik präsentierte, versprach er sich: „Hamburg im Aufwand“. Auch mit absoluter Mehrheit lässt sich Aufwind nicht verordnen. gb

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