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NSU: Ausschuss will Informationen von Friedrich

Der von dem Bundesanwalt Hans-Jürgen Förster geäußerte Verdacht, der inhaftierte mutmaßliche NSU-Unterstützer Ralf Wohlleben sei ein V-Mann gewesen, hat größere Aufregung verursacht.

Von Frank Jansen

Die Obleute des NSU-Untersuchungsausschusses forderten am Mittwoch Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) auf, das Gremium umgehend zu informieren. Der FDP-Obmann Hartfrid Wolff verlangte eine Sondersitzung des Parlamentarischen Kontrollgremiums. In Sicherheitskreisen wurde aber bezweifelt, dass eine Sicherheitsbehörde Wohlleben als Spitzel geführt habe.

Auch die Bundesanwaltschaft hat keine Anhaltspunkte, ein weiterer Beschuldigter im NSU-Verfahren könnte V-Mann einer gewesen sein. Vor zwei Wochen war bekannt geworden, dass der Beschuldigte Thomas S. mehr als zehn Jahre für das Landeskriminalamt Berlin gespitzelt hatte.

Wohllebens Anwältin Nicole Schneiders dementierte, ihr Mandant sei für eine Sicherheitsbehörde tätig gewesen. Trotz aller Zweifel hat Innenminister Friedrich Nachrichtendienste und Polizeibehörden gebeten, Stellungnahmen zum Fall Wohlleben abzugeben. Der Ex-NPD-Funktionär ist der einzige mutmaßliche NSU-Unterstützer, der noch in Untersuchungshaft sitzt. Wohlleben wird verdächtigt, dem Terrortrio nach dem Gang in den Untergrund geholfen zu haben. Die Ceska-Pistole, mit der Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt neun Migranten erschossen, sollen Wohlleben und Kumpane besorgt haben.

Wohlleben wurde unterdessen von seinen Mithäftlingen weitgehend isoliert. Dies sei „wegen Umgehung der Postkontrolle“ erfolgt, teilte die Bundesanwaltschaft mit.

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