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Obama und der Islam: Er hat keine Zeit

Am Donnerstag hält US-Präsident Barack Obama in Kairo eine Rede an die muslimische Welt. Dort erwarten die Menschen Konkretes.

Die Erwartungen sind groß. Nach den symbolträchtigen Gesten von US-Präsident Barack Obama in Richtung muslimischer Welt erwarten viele Menschen von seiner Rede heute in Kairo Konkretes. Obama wird sich möglicherweise für die Folter von Irakern und die Haftbedingungen in Guantanamo entschuldigen. Er wird seine persönliche Biografie und sein Charisma einsetzen, um die angestrebte partnerschaftliche Beziehung zur arabisch-islamischen Welt glaubhaft zu machen. Dies wird ihm gelingen. Auf Osama bin Laden hören in der arabischen Welt immer weniger Menschen. Wenn der Obama mit Bush gleichsetzt, verhallt das ungehört. Dennoch könnte Obama enttäuschen. Wenn er noch immer keine detaillierten Vorschläge zur Lösung des Nahostkonflikts vorlegt; wenn er in Ägypten, das autoritär von Hosni Mubarak regiert wird, nicht eine politische Liberalisierung anmahnt. Obama will die Herzen der Menschen gewinnen – und die arabischen Regime auf seine Seite bringen, um im Hinblick auf Nahost und den Iran solide Allianzen zu bilden. Das ist ein schwieriger Spagat und braucht Zeit. Doch die hat Obama nicht: Ohne sichtbare Initiativen ist der nächste Gewaltausbruch in der Region programmiert. an

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