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Obama und Merkel beten: Pro Reli

Der US-Präsident und die Bundeskanzlerin sind sich in Dresden ganz nahe gekommen. Die SPD wird fluchen

Das hat es auch noch nicht gegeben: Präsident und Bundeskanzler beten zusammen, öffentlich sogar. Eine Demonstration pro Reli, gewissermaßen. Aber Scherz beiseite: Das zeigt, woher Barack Obama Kraft nimmt – aus der Spiritualität. Und Angela Merkel, für die Glauben „Privatsache“ ist, bekennt sich. Ein Bild von gemeinsamem Wert, auch im übertragenen Sinn. Vielleicht erschien beiden dieses Zeichen angebracht, nach Berichten, dass zwischen ihnen die „Chemie“ nicht stimme. Nun hat sie ihn auch noch zum 9. November nach Berlin eingeladen, zur 20-Jahr-Feier des Mauerfalls; mehr an Freundschaftsgeste geht gerade nicht. Bemerkenswert ist außerdem, wie Obama über die Kanzlerin redet: „Ich wende mich immer an sie, wenn ich eine intelligente Analyse und ein offenes Wort brauche.“ Das hat ganz ähnlich George W. Bush gesagt. Dann wird wohl a) etwas dran sein an der Einschätzung, die b) nebenbei ein feines Dementi der Behauptung ist, dass die US-Regierung nachtragend sei, weil Obama seinerzeit nicht vor dem Brandenburger Tor habe sprechen dürfen. Dafür ist sein Satz viel zu sehr geeignet, von der CDU in ihren Wahlkampf eingespeist zu werden. Bei der SPD wird jetzt mancher unchristlich fluchen. cas

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