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Obamas Rede an die Nation: Jobs, Jobs, Jobs

Der US-Präsident ist in der Defensive. Viele Amerikaner sind von ihm enttäuscht. Seine Rede zur Lage der Nation war die Antwort: Ich höre euch.

Die Enttäuschung der Amerikaner über das erste Amtsjahr Barack Obamas gründet sich nicht darauf, dass viele Versprechen unerfüllt blieben – oder, kurz gesagt: dass er zu wenig getan habe. Das Unbehagen der Bürger, die ihn 2008 gewählt haben, aber jetzt im Stich lassen, rührt daher, dass er aus ihrer Sicht zu viel vorhat. Mitten in der Krise sei nicht die Zeit für große Gesellschaftsreformen. Er soll sich um die drängendsten Alltagsprobleme kümmern: Jobs, Jobs, Jobs. Und die bedrohliche Staatsverschuldung senken. Obamas Rede zur Lage der Nation war die Antwort: Ich höre euch. Er geht auf Distanz zu den Abgeordneten und Senatoren seiner Partei. Er wirbt, nachdem er die strategische Mehrheit von 60 Stimmen im Senat verloren hat, um die Republikaner, redet ihnen aber zugleich ins Gewissen: Ihre neuerdings 41 Senatssitze ermöglichen ihnen technisch zwar die Blockade des Gesetzgebungsverfahrens. Doch sie legitimieren sie nicht dazu. Er wird sich jetzt regelmäßig mit Führern beider Parteien treffen, um den Kurs abzusprechen und scherzt: „Ich weiß, ihr könnt es kaum erwarten.“ Obama rückt in die Mitte. Er kann sich nicht nur auf die Demokraten stützen. cvm

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