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Meinung: Oberbürgermeister in Dresden: Kandidat Berghofer zählt die Stimmen

Wer zu spät kommt..

Wer zu spät kommt... Wolfgang Berghofer kommt zu spät. Seine Kandidatur für das Amt des Oberbürgermeisters in Dresden im zweiten Wahlgang ist ein Fehler. Nicht aus seiner Sicht, natürlich nicht; es wäre ja auch zu schön, gewählt zu werden. Berghofer meint, für sein politisches Leben in der DDR und fast zehn Jahre nach seiner Verurteilung in Dresden wegen Wahlfälschung genug gebüßt zu haben. Und bei manchen wird das Argument verfangen: bei denen, die Halt suchen in der Erinnerung. Aber alle seine Rechnerei, wo Stimmen für ihn herkommen könnten, führt erstens nicht daran vorbei, dass Berghofer jetzt zum Wahlhelfer des CDU-Kandidaten wird und zum Wahlverhinderer des inzwischen überparteilich unterstützten Bewerbers von der FDP. Zweitens gilt völlig unabhängig von Gerüchten, dass genau das beabsichtigt sei und Berghofer, der Unternehmensberater, später durch Aufträge finanziell belohnt werde: Berghofer hat in seiner Zeit an der Spitze der Stadt nicht wirklich nachgewiesen, eine große Kommune führen zu können; und dies ist jetzt, angesichts der schwierigen Wirtschaftslage im Osten, generell noch schwieriger geworden. Da ist ein Zukunftssignal nötig. Der Versuch, Rettung in der Vergangenheit zu finden, hilft nicht. Zumal dann nicht, wenn der Rückgriff vor allem der Rehabiliterierung eines Einzelnen auf hohem Niveau dient. Dafür ist eine Stadt, dafür ist eine Landeshauptstadt nicht das richtigte Objekt.

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