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Meinung: Ohne Skrupel

BERLUSCONI UND KEIN ENDE

Wie war das noch? Der italienische Ministerpräsident bedauere seine Äußerungen, hatte der Bundeskanzler nach einem Anruf Berlusconis mitgeteilt. Die Sache sei erledigt. Ein politischer Erfolg für Gerhard Schröder, der am Freitagmorgen im Bundestag öffentlich eine Entschuldigung Berlusconis für seine Attacken gegen den SPDEuropa-Abgeordneten Martin Schulz gefordert hatte? Schon da konnte man zweifeln, denn von Berlusconi war am Abend nichts zu hören gewesen. Inzwischen ist klar, dass er an eine Entschuldigung für seine Flegelei überhaupt nicht denkt. Bestenfalls unter vier Augen äußert er sich so, dass man seine Worte als Andeutung eines Einlenkens interpretieren könnte. Von Schuldbewusstsein ist nichts zu erkennen, eher von übersteigertem Selbstbewusstsein. Was ist auch anderes von einem Mann zu erwarten, der nicht davor zurückscheut, sich das italienische Justizsystem untertan zu machen? Leider sieht es zudem so aus, als spiele er geschickt immer wieder auf der Klaviatur antideutscher Gefühle. Das ist nicht mehr nur unhöflich. Das ist niederträchtig. GA

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