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Meinung: Ole von Beust kann warten

HAMBURGER PERSPEKTIVEN

Wenn es irgendwo gewaltig gekracht hat, geht es in der Politik oft so zu wie in der Wirtschaft. Aus dem Trümmerhaufen rappelt sich einer auf, schüttelt sich und steht glänzend da – der Gewinner der Krise. In Hamburg ist das die CDU, was niemand überraschen kann, und nicht etwa die SPD, was auch nur eingefleischte Sozialdemokraten verwundern dürfte. Die Hamburger Wähler würden, so sie denn die Chance hätten, das konsequente Vorgehen des christdemokratischen Ersten Bürgermeisters Ole von Beust honorieren. Eine Emnidumfrage zeigt für die CDU einen Zuwachs der Stimmen von 26,2 Prozent bei der letzten Abstimmung auf nun 38. Die Partei des so kläglich gescheiterten Ronald Schill würde hingegen von 19,4 auf sechs Punkte schrumpfen. Zusammen mit der bei fünf Prozent stabilen FDP ergibt das einen ganz knappen Vorsprung der Koalition vor Rot und Grün. Bei diesen beiden gewinnt aber nur die GrünAlternative Liste deutlich hinzu, die SPD verlöre noch einmal 1,5 Prozent. Der Wähler weiß eben, wer an den Mängeln bei der inneren Sicherheit der Stadt Schuld ist, deretwegen die Saubermänner um Schill 1991 überhaupt erst ins Rathaus einzogen. Insgesamt zeigt die Umfrage eine Patt-Situation – noch. Wenn CDU-Mann Ole von Beust nämlich sein neues Macher-Image bewahren kann, sieht vielleicht auch er das Thema Neuwahlen bald weniger ablehnend als jetzt. apz

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