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Oskar Lafontaines Zukunft: Will Weile haben

Die Linke befindet sich seit Lafontaines Krebsoperation im Schwebezustand: Doch der Anstand gebietet es, ihm ein wenig mehr Zeit zu lassen

Mit der Erklärung über seine politische Zukunft lässt Oskar Lafontaine sich noch ein paar Wochen Zeit. Bei der Klausurtagung der Linken-Bundestagsfraktion am kommenden Montag wird er seinen Genossen noch keine Auskunft darüber geben, ob er im Mai erneut als Parteivorsitzender kandidiert oder sich aus der Bundespolitik zurückzieht. Klar ist, dass Lafontaines Entscheidung spürbare Auswirkungen auf die Partei haben wird. Zweieinhalb Jahre nach ihrer Gründung ist die Linke zwar bundesweit erfolgreich, aber weit davon entfernt, eine stabile politische Kraft in Ost und West zu sein. Die Konflikte über der Kurs der Linken sind längst nicht gelöst – zwischen Regierungsbeteiligung und Fundamentalopposition. Seit der 66-jährige Parteichef Mitte November seine Krebserkrankung öffentlich machte, befindet sich die Partei in einem Schwebezustand. Die einen machen sich Gedanken über die Ära nach Lafontaine, andere wollen ihn dazu drängen, sich bloß nicht ins Saarland zu verabschieden. Lafontaine selbst hatte angekündigt, er wolle seine Entscheidung abhängig von seinem Gesundheitszustand und vom Rat seiner Ärzte machen. Sieben Wochen nach seiner Operation ist es dafür noch zu früh. Der Anstand gebietet es, ihm ein wenig mehr Zeit zu lassen.

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