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Pakistan: Retten, was zu retten ist

Die Stunde der Not ist die Stunde der Retter. Nicht selten war in der Vergangenheit die Stunde der Not die Stunde der Islamisten.

Von Michael Schmidt

So im Libanon, wo Anfang der 80er Jahre im Widerstand gegen die israelische Invasion die Hisbollah entstand, die jetzt eigene Krankenhäuser und Schulen für Muslime betreibt – und seit 1992 im Parlament vertreten ist. So auch in den palästinensischen Autonomiegebieten, wo sich die Hamas erst karitativ engagierte – und jetzt im Gazastreifen die Regierung stellt. Und so nun wieder in manchen Gebieten Pakistans, wo Millionen Menschen Opfer verheerender Überschwemmungen sind. Wer gehört zu den ersten Helfern, bietet warme Mahlzeiten und Medikamente an? Genau: Islamisten. Während Präsident Zardari durch Europa reist und warnt, man solle mit der Katastrophe keine politischen Spielchen treiben, haben die ihre Lektion gelernt: In Zeiten wie diesen muss man Präsenz zeigen. Das tun sie. Die internationale Gemeinschaft tut es auch. Und sollte es noch viel massiver tun. Zunächst, weil das ein Gebot der Menschlichkeit ist. Das versteht sich. Aber auch, damit aus den Fluten keine neue islamistische Kraft aufsteigt, die im Atomstaat Pakistan politisch den Ton angibt.

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