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Pakistans Koalition zerbricht: Gelebte Demokratie

Die Chance Pakistans, Terror, Inflation und das marode Bildungssystem in den Griff zu bekommen, ist gescheitert. Ex-Premier Nawaz Sharif setzt nun wohl auf Neuwahlen.

Ganz überraschend kommt es nicht, schlecht ist es trotzdem: Ohne den gemeinsamen Gegner Pervez Musharraf ist die große Koalition zwischen der Muslim-Liga von Ex-Premier Nawaz Sharif und der PPP von Bhutto-Witwer Asif Ali Zardari zerbrochen. Sharif schickt jetzt die PML-N lieber in die Opposition als den Wackelkurs von Zardari bei der Wiedereinsetzung der von Musharraf entlassenen Richter weiter mitzutragen. Und er will sogar den – allerdings schon 1999 – geschassten obersten Richter Saeed Siddiqui bei der Präsidentschaftswahl gegen Zardari ins Rennen schicken. Doch auch wenn das Bündnis eine reine Zweckehe war, hätten die immensen Probleme Pakistans – Terror, Inflation und ein völlig marodes Bildungsssystem, um nur ein paar zu nennen – die größtmögliche Anstrengung der politischen Parteien verdient. Diese Chance ist nun vergeben, Sharif wird in der Opposition vielmehr versuchen, sich als einzig demokratische, wohl auch anti-amerikanische Alternative zu gerieren. Er setzt vermutlich inzwischen auf Neuwahlen – von denen manche Leute fürchten, sie könnten schon in einem halben Jahr ins Haus stehen. cir

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