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Pannen in Atomkraftwerken: Nichts ist nebensächlich

Atomkraftwerke erzeugen nicht nur Strom. Sie brauchen auch Strom, um zu funktionieren. Seit einem schweren Störfall im schwedischen Atomkraftwerk Forsmark im Jahr 2006 ist klar, dass die Stromversorgung der Kraftwerke selbst ein Schwachpunkt sein kann.

Bei den drei jüngsten Zwischenfällen in Deutschland hat sich das bestätigt. Alle haben Probleme mit Transformatoren. Das bedeutet vor allem eines: Bei einem komplexen System wie einem Atomkraftwerk darf die Aufmerksamkeit nicht einmal bei der kleinsten Nebensächlichkeit nachlassen. Genau das ist die größte Schwäche in der Sicherheitskultur der meisten Atomkraftwerke – egal wo sie stehen. Eine Reaktorbelegschaft ist eine eingeschworene Gemeinschaft. Je länger sie zusammenarbeitet, desto weniger erkennt sie die Risiken. Reaktorfahrer fühlen sich mit ihrem Meiler so sicher, wie Autofahrer mit ihrem Wagen – und neigen so zu gefährlicher Selbstüberschätzung. Aus dieser Haltung sind alle schweren Unfälle entstanden – trotzdem gibt es bisher keine Sicherheitskultur in den Atomkraftwerken, die darauf eine Antwort hat. deh

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