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Meinung: PDS: 18 Prozent plus x

PDS-Bundesgeschäftsführer Dietmar Bartsch macht sich Mut. Noch nie seien die Chancen der Partei so gut gewesen, ergibt eine Umfrage zur Bundestagswahl 2002, die der PDS-Vorstand in Auftrag gegeben hat.

PDS-Bundesgeschäftsführer Dietmar Bartsch macht sich Mut. Noch nie seien die Chancen der Partei so gut gewesen, ergibt eine Umfrage zur Bundestagswahl 2002, die der PDS-Vorstand in Auftrag gegeben hat. Ein Potenzial von 19 Prozent habe die Partei - bundesweit. Bartsch und Möllemann von der FDP beim gleichen Projekt: 18 Prozent plus x. Die Nachfolger der SED haben sich im politischen System der Bundesrepublik etabliert. Die PDS ist auch Ausdruck der beiden Teilgesellschaften, die es im vereinten Land nach wie vor gibt. Aber gerade deswegen krankt die Partei weiter daran, dass sie eher den Protest bündelt als realistische Alternativen aufzuzeigen. Das ist eine Basis, auf der die derzeitige Stärke schnell zerbröseln kann. Schließlich gibt es auch nicht mehr viele, die bundesweit den Machtanspruch der PDS verkörpern. Bartsch schafft das eher noch als die farblose neue Parteivorsitzende Gabi Zimmer. Und wo bleibt die dringend notwendige Erneuerung, die Gregor Gysi und Zimmers Vorgänger Lothar Bisky angemahnt haben? Bundesgeschäftsführer Bartsch mag von 19 Prozent träumen, sechs Prozent für nahezu sicher halten. Schnell kann es 2002 aber auch wieder ums nackte Überleben gehen. Auch drei Direktmandate sind 2002 wegen der Verkleinerung des Bundestages schwerer zu erreichen. Umfragen sind keine Wahlen, und sie ersetzen keine innerparteilichen Reformen.

ca

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