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Meinung: Piëch ist wieder da

Für Wolfgang Bernhard, einen der besten Automanager der Welt, ist kein Platz mehr in Wolfsburg. Vor einem knappen Jahr hatte der Aufsichtsratschef von Volkswagen, Ferdinand Piëch, zwar noch orakelt, dass Bernhard einst Vorstandschef Bernd Pischetsrieder beerben könne.

Für Wolfgang Bernhard, einen der besten Automanager der Welt, ist kein Platz mehr in Wolfsburg. Vor einem knappen Jahr hatte der Aufsichtsratschef von Volkswagen, Ferdinand Piëch, zwar noch orakelt, dass Bernhard einst Vorstandschef Bernd Pischetsrieder beerben könne. Doch in der Zwischenzeit hat der Pate Piëch Pischetsrieder gekillt, seinen Vertrauten Martin Winterkorn zum Chef befördert und dabei billigend die Verdrängung Bernhards in Kauf genommen. So muss das wohl zugehen bei den Machtspielen der Männer. Piëch führte den Konzern in den 90er Jahren zentral, autoritär. Pischetsrieder dagegen organisierte die sechs Automarken in zwei Gruppen, dezentralisierte und moderierte Entscheidungsprozesse. Winterkorn schafft nun die Gruppen wieder ab und führt zentrale Vorstandsbereiche für Entwicklung, Vertrieb und Produktion ein. Rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln. Doch welches System ist besser? Das ist schwer zu beurteilen, denn Pischetsrieder war zum einen nicht lange genug im Amt und zum anderen zu entscheidungsschwach. Die Diktatur Piëchs wiederum hat die ersten Jahre gut funktioniert, am Ende aber Milliarden gekostet und enorme Produktmängel hinterlassen. Wenn Winterkorn wieder Piëchs Richtung einschlägt, dann haben die weltweit 330 000 VW-Beschäftigten einen schweren Weg vor sich. alf

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