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Die Piraten reiten auf einer Erfolgswelle - die anderen Parteien schauen verunsichert zu.

© Reuters

Piraten und Rechte: Auf sie mit Gebrüll

Mit ihrem einmütigen Eindreschen auf die Piraten machen sich die anderen Parteien lächerlich. Obendrein helfen sie den Freibeutern damit nur, auf ihrem Mast weiter hochzuklettern. Nicht die Piraten sind das Problem der anderen Parteien, sondern deren Wähler.

Eigentlich wäre es nur eine Nachricht, wenn die Piraten keine Mitglieder mit rechtsradikalen Ansichten hätten. Eine Partei, in der jeder alles fordern kann, die zu fast nichts eine feste Meinung hat und außerdem von wenig eine Ahnung, wäre nicht komplett ohne einen Holocaustleugner. Und den hat sie.

Da sich die Partei jedoch weigert, ihn auszuschließen, hat sie jetzt auch die dazugehörige Nachricht. Schon empören sich die ersten. Sollten aber die anderen Parteien auf ihren schaukelnden Schiffchen hoffen, damit hätten sie die Piraten endlich am Wickel, zeigten sie nur, dass sie noch immer nichts verstehen. Schon der erste Gegenangriff endete ja in Verwirrung.

Wenn Konservative, die die Wehrpflicht abschaffen, Sozialdemokraten, die den Sozialstaat schleifen, Grüne, die Bäume für einen Bahnhof roden, anderen vorwerfen, sie hätten keine klare Haltung, wirkt das etwas lächerlich. Wenn sie sich auch noch im Einklang mit den Linken, die Antisemiten bei sich dulden, und den Liberallalas mit Pathos auf einen kleinen Nazi im Unterdeck des Gegners stürzen würden, kletterten die Freibeuter nur weiter hoch auf den Mast. Nicht die Piraten sind das Problem der anderen Parteien, sondern deren Wähler.

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